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RKI (Arbeitsgemeinschaft Influenza): Fachausdrücke
Fachausdrücke erklärt:
Akute respiratorische Erkrankungen (ARE) sind definiert als das klinische Syndrom »akute Pharyngitis, Bronchitis oder Pneumonie mit oder ohne Fieber«. Als ICD-10-Codes sind im SEEDARE-System die Diagnosecodes J00 – J22, B34.9 und J44.0 als ARE-Syndrom festgelegt.
Der Praxisindex stellt die über alle Praxen gemittelte relative Abweichung der beobachteten
akuten respiratorischen Erkrankungen (ARE) gegenüber einem für jede Praxis ermittelten
"Normalniveau" dar. Unterschiede, die durch Praxisspezialisierung (Pädiater, Internisten,
Allgemeinärzte), Praxisgröße, etc. verursacht sind, werden dadurch reduziert und
räumliche Vergleiche unterstützt. Eine normale ARE-Aktivität (Hintergrund) wird beim
Praxisindex bis zu Werten von 115 angenommen. Um Weihnachten und den Jahreswechsel
herum können die regionsspezifischen Kurven etwas überzeichnet sein, da der Praxisindex
in diesem Zeitraum auch ohne Veränderung der Morbidität etwas ansteigt.
- Uphoff, H.: Der Praxisindex als eine Größe für regionale
Betrachtungen der Influenza-Aktivität
Die Konsultationsinzidenz ist die berechnete wöchentliche Anzahl von ARE-Ersterkrankungen,
die bei einem Arzt zur Vorstellung kommen, bezogen auf die Bevölkerung. Die ARE-Konsultationsinzidenz
ist schon auf dem Hintergrundniveau (d. h. außerhalb der Influenzawelle) sehr stark
altersabhängig und wird angegeben als Anzahl der in den Arztpraxen gesehenen ARE
pro 100.000 Bevölkerung der jeweiligen Altersgruppe. Dabei wird die beobachtete
Zahl der ARE-Konsultationen mit der geschätzten von den Sentinelpraxen betreuten
Bevölkerung in Beziehung gesetzt und auf die Gesamtbevölkerung hochgerechnet.
- Uphoff, H.; Stilianakis, N.: Ein Ansatz zur bevölkerungsbezogenen
Auswertung der deutschen Influenza-Sentineldaten. Bundesgesundheitsbl - Gesundheitsforsch
- Gesundheitsschutz 2000 · 43:796–801
- Uphoff, H. et al.: Zur Schätzung der Konsultationsinzidenz
akuter respiratorischer Erkrankungen aus Praxisdaten. Bundesgesundheitsbl - Gesundheitsforsch
- Gesundheitsschutz 2004 · 47:279–287
Die »Exzess«-Konsultationen, -Hospitalisierungen und -Arbeitsunfähigkeiten werden für den Zeitraum
erhöhter Influenza-Aktivität berechnet. Es sind die auf die Gesamtbevölkerung bezogenen Konsultationen,
die über die sonst zu erwartenden Basiswerte der jahreszeitlich erwarteten ARE-Aktivität hinausgehen und
die der Influenza zugeschrieben werden. Diese Werte werden als Influenzawellen-assoziiert oder kurz
»Influenzaassoziiert « bzw. »Influenza-bedingt« bezeichnet. Ergebnisse für zurückliegende Saisons
werden jährlich in den Saisonberichten veröffentlicht.
Zur Schätzung der Basislinie der ARE-Aktivität
wird eine Zeitreihenanalyse durchgeführt, die den langjährigen Verlauf einbezieht. Für die Schätzung
der Exzess-Konsultationen wurden die Daten der ARE-Surveillance und die Ergebnisse der virologischen
Influenzasurveillance der AGI kombiniert. Dazu wurde ein generalisiertes additives
Regressionsmodell (GAM) für den Einfluss der Influenza auf den Verlauf der ARE-Konsultationen erstellt.
Als Maß für die Influenza-Aktivität wurde die wöchentliche Zahl der Influenzanachweise aus der
virologischen Surveillance der AGI in das Modell einbezogen. In einem zweiten Schritt wurden die
Influenza-assoziierten ARE‑Konsultationen entsprechend der Verteilung der nachgewiesenen Typen und
Subtypen von Influenza aufgeteilt. Eine ausführliche Beschreibung dieser in der Saison 2016/17
erstmals für den Saisonbericht angewandten Methode wurde in der Zeitschrift Influenza and Other
Respiratory Viruses (an der Heiden und Buchholz, 2016) veröffentlicht.
- an der Heiden, M, Buchholz, U. Estimation of
influenza-attributable medically atten¬ded acute respiratory illness by influenza
type/subtype and age, Germany, 2001/02- 2014/15. Influenza Other Respir Viruses.
(2017); 11:2;110-121. Epub 2016/10/19. 10.1111/irv.12434.
Die Positivenrate ist der Anteil an Rachenabstrichen unter den vom NRZ untersuchten
Proben, bei denen Influenzaviren nachgewiesen wurden. Die Positivenrate ist (bei
einer ausreichend großen Anzahl eingesandter Proben) ein guter Hinweis zur Sicherheit
einer klinischen Diagnose bei Patienten mit typischer Grippesymptomatik. Häufig
wird eine zunehmende Positivenrate vor einem signifikanten Anstieg der Erkrankungszahlen
beobachtet und dann als „bedeutsame“ Viruszirkulation bezeichnet. Die Positivenrate
wird in den Abbildungen für Gesamt-Deutschland sowie für die einzelnen AGI-Regionen
täglich und auch für die angebrochene Woche aktualisiert.
Dem Gesundheitsamt wird gemäß § 7 Abs. 1 Nr. 24 IfSG der direkte Nachweis von Influenzaviren
namentlich gemeldet. Dazu gehören auch in ärztlichen Praxen durchgeführte Schnelltests.
Darüber hinaus stellt das Gesundheitsamt gemäß § 25 Abs. 1 IfSG ggf. eigene Ermittlungen
an.
Eine Viruszirkulation wird als bedeutsam bezeichnet, wenn die
Positivenrate (berechnet aus den NRZ-Proben) Werte erreicht, die erfahrungsgemäß
eine Erkrankungswelle durch Influenza (gemessen anhand der ARE-Erkrankungsaktivität)
"ankündigt", oder wenn eine solche Influenzawelle die entsprechenden Großregionen
bereits erfasst hat. Insbesondere zu Beginn der Influenzasaison kann die
bedeutsame Viruszirkulation ein wichtiger Frühindikator für eine sich in Kürze abzeichnende
Erkrankungswelle sein.
Die AGI teilt Deutschland in 12 Regionen auf. Dabei entspricht ein Bundesland einer
AGI-Region; da jedoch das Saarland sowie die 3 Stadtstaaten Berlin, Hamburg und
Bremen als eigene geographische Einheit zu klein sind, um die routinemäßig erstellten
Abbildungen in ausreichender Auflösung darzustellen, werden diese 4 Bundesländer
den ihnen angrenzenden oder sie umschließenden Bundesländern zugeordnet. Daraus
entstanden die 4 AGI-Regionen Rheinland-Pfalz/Saarland, Brandenburg/Berlin, Schleswig-Holstein/Hamburg
und Niedersachsen/Bremen.
Süden:
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Bayern, Baden-Württemberg
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Mitte (West):
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Rheinland-Pfalz/Saarland, Hessen, Nordrhein-Westfalen
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Norden (West):
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Niedersachsen/Bremen, Schleswig-Holstein/Hamburg
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Osten:
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Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg, Berlin, Thüringen, Sachsen-Anhalt, Sachsen
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